Rathauswand

120 Jahre Stadtbücherei Köflach

16. März 2021

Im Jahr 2021 ist es genau 120 Jahre her, dass die erste Bücherei in Köflach ihre Tore öffnete. Passend zu diesem Jubiläum, zieht die Bibliothek Anfang 2021 in ihr neues Zuhause in die Rathauspassage. Zum neuen Standort gibt es auch einen neuen Namen, aus der Bibliothek im Kunsthaus wird die Bezirksbibliothek Lipizzanerheimat.

Werfen wir einen Blick zurück auf die bewegte Geschichte der Köflacher Bibliothek. Was als bescheidene Leihbücherei mit kleiner Leserschaft begann, entwickelte sich zu einer der beliebtesten Bildungs- und Kultureinrichtungen der Köflacherinnen und Köflacher. Im Magazingebäude des Straußhauses, vielen vielleicht besser als das ehemalige Kaufhaus Mertl bekannt, wurde die erste Bibliothek eingerichtet. Der Lehrer und spätere Regierungsrat Karl Kriegl eröffnete dort 1901 eine kleine Leihbücherei mit dem Ziel die Weiterbildung nach dem Schulaustritt zu ermöglichen.  Die Buchausgabe fand immer sonntags nach der Messe statt. Damals war es also noch nicht möglich die Regalreihen entlang zu wandern und zu schmökern, die gewünschten Bücher wurden einem stattdessen ausgehändigt.

Als Bestände und Leserschaft wuchsen, zog die Bücherei in das „Magerlhaus“ in die Bahnhofstraße. Auch hier erfolgte die Buchausgabe jeden Samstag ehrenamtlich. Um die 200 Bücher konnten damals ausgeliehen werden. Zu Zeiten des Nationalsozialismus mussten die Bestände der nunmehrigen Städtischen Volksbücherei den Richtlinien gemäß angepasst und eine verordnete Neuaufstellung durchgeführt werden. Nach 1945 und dem Tod Karl Kriegls 1958, ging die Bücherei schließlich in das Eigentum der Stadtgemeinde über. Der Hauptschullehrer und spätere Direktor Konrad Krasser wurde neuer Leiter der Bibliothek. Hauptamtliche BibliothekarInnen betreuten nun die Ausleihe unter der Woche. Es wurde renoviert, der alte Bücherstand gemustert und neue Bücher angekauft.

1965 siedelte die Bibliothek in das neu errichtete Rathaus um. 6.000 Bücher und eine besondere Abteilung für Jugendbücher begrüßte die Leserinnen und Leser. Erstmals konnte man auch englischsprachige Bücher ausleihen. 1984 erwarb die Stadtgemeinde das Kloepferhaus, dort fand die Bibliothek zusammen mit dem Museum eine neue Heimstätte. Seit 1998 leitet Gabriele Gschiel die Stadtbücherei. Neue Veranstaltungsformate, Digitalisierung und neue Medien ließen auch in der Welt der Bücher eine neue Zeit anbrechen. Spiele, Hörbücher, EDV und vieles mehr finden sich nun neben den Büchern im Regal. 2003 entstand anlässlich der Landesausstellung auch die „pferdestarke Bibliothek“ mit 2000+3 Büchern und Medien zum Thema Pferd. Seit 2004 werden die Leserinnen und Leser in der Bibliothek im Kunsthaus begrüßt. Rund 15.500 Medien und ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm warten darauf entdeckt, gelesen und erlebt zu werden.

Mit der Übersiedelung in die Rathauspassage schlägt die Bibliothek im Herzen der Stadt nun ein neues Kapitel ihrer Geschichte auf.

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